WEFTTRONIC II G für die Glasbearbeitung gewinnt auch in China an Bedeutung.

KARL MAYER Technische Textilien hat eine neue Kettwirkmaschine mit Schusseintrag entwickelt, die das Produktportfolio in diesem Bereich weiter ausbaut. Das neue Modell WEFTTRONIC II G ist speziell für die Herstellung leichter bis mittelschwerer Maschenstrukturen konzipiert.

Dieses stabile Netzgewebe dient als Träger für Gipsgewebe, Geogitter und Schleifscheiben – und die Produktionseffizienz der WEFTTRONIC II G ist extrem hoch. Im Vergleich zum Vorgängermodell wurde die Geogitterproduktion um 60 % gesteigert. Zudem lassen sich kostengünstigere Garne zu hochwertigen Textilien verarbeiten: Die Produktionskosten für Textilglasfasermaterialien liegen 30 % niedriger als die von Leno-Geweben. Die Maschine verarbeitet technische Garne besonders schonend. Auch ihre Leistung ist beeindruckend. Anfang 2019 bestellte der polnische Hersteller HALICO die erste Charge der WEFTTRONIC II G, im Dezember folgte ein chinesisches Unternehmen. Jan Stahr, Vertriebsleiter von KARL MAYER Technische Textilien, sagte: „Auf unserer Reise nach China vor Weihnachten konnten wir neue Kunden für unser Unternehmen gewinnen.“ Dieses Unternehmen ist ein wichtiger Akteur in der Branche. Nach dem Kauf der Maschinen erwog es, in weitere WEFTTRONIC II G-Modelle zu investieren.

Ein einflussreiches Familienunternehmen
Ein Unternehmen im Privatbesitz der Familie Ma. Herr Ma Xingwang Senior ist an zwei weiteren Unternehmen beteiligt, die von seinem Sohn bzw. Neffen geleitet werden. Die Unternehmen setzen insgesamt rund 750 Greiferwebstühle ein und bieten somit Effizienzpotenzial: Je nach Produktqualität können 13 bis 22 Greiferwebstühle durch nur einen WEFTTRONIC® II G ersetzt werden. KARL MAYER Technische Textilien bietet intensive Serviceunterstützung für einen reibungslosen Übergang zu neuer Technologie und einer hochmodernen Maschine. Die enge Partnerschaft führte zu weiteren Empfehlungen. „Die Familie Ma hat uns in unseren Gesprächen auch anderen potenziellen Kunden vorgestellt“, sagt Jan Stahr. Die Heimatregion ist bekannt für ihre Gipsgitterproduktion. Hier sind rund 5000 Greiferwebstühle im Einsatz. Die Unternehmen sind alle Teil eines Verbandes. Jan Stahr plant bereits die Einführung einer Pilotanlage mit einigen dieser Unternehmen.

Staatseigene Unternehmen mit vertikal integrierter Produktion

Als Hersteller von Glasfasern, Rovings und Textilien hat sich das Unternehmen weltweit einen Namen gemacht. Es zählt zu den fünf größten Glasfaserherstellern Chinas. Zu den Kunden des Unternehmens in diesem Bereich gehören Hersteller in Osteuropa, die bereits Maschinen von KARL MAYER Technische Textilien einsetzen. Nach der erfolgreichen Einführung dieser Technologie in der ersten WEFTTRONIC II G ist die Investition in weitere Maschinen geplant. Laut Unternehmensangaben beabsichtigt man, in einem Markt mit einer jährlichen Produktionskapazität von 2 Milliarden Metern textiler Glasfasermaterialien tätig zu werden und einen bedeutenden Marktanteil zu erobern. Daher sind mittelfristig weitere Investitionen in Maschinen vorgesehen.

Flexibilität wird getestet

Um die Möglichkeiten der Herstellung von Glasgitterstrukturen besser zu verstehen, wird die neue WEFTTRONIC II G-Maschine im Juni 2020 in China von Kunden getestet. Eine breite Auswahl an Ausstattungsoptionen und Musterungsmöglichkeiten steht für verschiedene Fertigungsprozesse zur Verfügung. Im Rahmen dieser Tests können unterschiedliche Angebote geprüft werden. Bei der Arbeit an der Maschine können die Kunden erleben, wie sich das Gewebedesign auf die Leistung und die Produktausbeute auswirkt und wie sich dieser Zusammenhang zur Effizienzsteigerung nutzen lässt. Beispielsweise hat der Schussfaden bei einer geringen Kettfadendichte der quadratischen Zellen des Gewebegitters eine größere Bewegungsfreiheit in der Struktur. Ein solches Gewebe ist relativ instabil, erzielt aber eine hohe Ausbeute. Daher wird untersucht, ob sich daraus Vorteile ergeben. Die Leistungskurven der Textilien werden mit entsprechenden Laborwerten verglichen. Unternehmen mit vertikal integrierter Produktion begrüßen insbesondere die Möglichkeit, die Maschinen zu testen. Da sie neben Textilien auch Glasfasertextilien herstellen, können sie die Verarbeitung ihrer eigenen Garne testen. Die Tests werden von qualifizierten Technikern überwacht. Die WEFTTRONIC II G basiert auf einer Technologie, die vielen Glasgitterherstellern noch unbekannt ist. In diesen Versuchen können sie auch herausfinden, wie benutzerfreundlich die neue Maschine ist.